Jugend: Arbeit und Identität

Lebensperspektiven und Interessenorientierungen von Jugendlichen Eine Studie des Soziologischen Forschungsinstituts Göttingen (SOFI)

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Paperback, 416 blz. | Duits
VS Verlag für Sozialwissenschaften | 1988e druk, 1988
ISBN13: 9783810007094
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VS Verlag für Sozialwissenschaften 1988e druk, 1988 9783810007094
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Samenvatting

Anders als Demoskopie und landHiufige Meinung uns lange Zeit glauben machen wollten, hat die Jugend die Erwerbsarbeit inner­ lich nicht abgeschrieben. 1m Gegenteil: Fur die Mehrheit gilt, daB sie Arbeit und Bernf bei ihrer Suche nach Identitat einen hohen, haufig einen zentralen Stellenwert zuspricht. Wenn wir auf der Ba­ sis mehrjiibriger empirischer Forschung dem kulturkritischen Trend, eine ganze Generation in ihrem subjektiven Verhaltnis zur Arbeit krankzuschreiben, nicht folgen, so bedeutet das nicht, die traditionelle Arbeitsmoral zu bestiitigen und fUr in Ordnung zu er­ klaren. Denn tatsachlich hat sich vieles zwischen der Jugend und der Arbeit veriindert, was uns neue Probleme aufgibt. Unser zentrales Ergebnis liiBt sich in einem Widersprnch zuspit­ zen: In den personlichen Identitatsentwiirfen hat die Erwerbsarbeit fiir die Mehrheit der Jugendlichen einen hohen Stellenwert, gleich­ zeitig aber scheint sie flir immer weniger Jugendliche den Kristalli­ sationspunkt flir kollektive Erfahrungen und die Basis fiir soziale und politische Identitatsbildung abzugeben. Was ein derartig indivi­ dualistisches VerhiiItnis zur Arbeit politisch bedeutet, wagen wir heute nicht zu entscheiden. Hieriiber bedarf es einer breiten Dis­ kussion, in der auch unsere Interpretationen zur Disposition stehen.

Specificaties

ISBN13:9783810007094
Taal:Duits
Bindwijze:paperback
Aantal pagina's:416
Druk:1988

Inhoudsopgave

1. Arbeit und Identität bei Jugendlichen.- 1.1. „Ende der Arbeitsgesellschaft“, Wertewandel und abnehmende subjektive Bedeutung von Arbeit — theoretische und politische Bezugspunkte der Untersuchung.- Wertewandel und die Abkoppelung der Moralentwicklung von der Erwerbsarbeit (Thesen und Argumente im Umfeld der neuen Jugenddebatte).- — Einwände (I): Bedenken gegen die Vorstellungen zur gesellschaftlichen Strukturentwicklung. Vor einer Neubewertung der Arbeit?.- — Einwände (H): Gesundbeten der Vergangenheit genügt nicht zur Gegenwartsanalyse (Irrtümer der Kulturkritik).- 1.2. Arbeit und Identität: begriffliche und methodische Probleme des Untersuchungskonzepts.- Methodische Probleme: zur Verwechselung von öffentlicher und persönlicher Semantik in der Umfrageforschung 29 — Qualitative Methode als Alternative — und ihre Probleme (zum eigenen Vorgehen).- 1.3. Zum Strukturwandel der Jugendphase.- Epochaltypische Strukturveränderungen des bürgerlichen Sozialisationsmodells in der Adoleszenz.- Vom produktionistischen zum konsumistischen Sozialisationsparadigma.- Die Bedrohung einer doppelten Leistungsentwertung durch Ausbildungsplatzmangel und Arbeitslosigkeit.- Verschärfte Selektion, verfestigte Abschottung: zur neuen Entwicklungsdynamik von Privilegierung und Verelendung in der Arbeit.- 2. Berufsverläufe von Jugendlichen und die Auseinandersetzung mit ihrer Arbeits- und Arbeitsmarktsituation.- 2.1. Berufsverläufe von Jugendlichen in der Krise.- Zur Konstruktion der Untersuchungsgruppe.- Berufsverläufe und Krisenerfahrungen.- Die Krisenerfahrung an der ersten Schwelle.- Krisenerfehrungen an der zweiten Übergangsschwelle.- Typen von Berufsverläufen in der Krise.- 2.2. Soziale und sozialisatorische Hintergründe krisenhafter Berufsverläufe.- Schulbildung und soziale Herkunft.- Familiale Interaktion und Schulerfahrungen als Hintergrund krisenhafter Berufsverläufe.- 2.3. Wahrnehmungsweisen und Auseinandersetzungsformen Jugendlicher gegenüber ihrer aktuellen Arbeitsund Arbeitsmarktsituation.- 2.3.1. Junge Fachkräfte mit kontinuierlichem Berufsverlauf — Selbstbestätigung und aktives Engagement in Berufsarbeit und betrieblichen Sozialbeziehungen.- Fall 1: Eine inhaltlich befriedigende Tätigkeit zur langfristigen Berufsperspektive ausbauen.- Fall 2: Status und soziales Prestige als Triebfedern des beruflichen Aufstiegs — die kleine Gruppe der Karrieristen.- Fall 3: Am Ziel der beruflichen Wünsche — inhaltlich motiviertes Engagement in der Arbeit.- Fall 4: Sich-Einrichten in befriedigenden Sozialbeziehungen — der Betrieb als Ort sozialer Kommunikation und Integration.- Fall 5: Auf der Suche nach beruflichen Alternativen — die Minderheit der vom Berufsalltag Enttäuschten.- 2.3.2. Jugendliche mit einem diskontinuierlichen Berufsverlauf — die „zweite Chance“ zur Konsolidierung der Beschäftigungsperspektive nutzen.- Fall 1: Hauptsache, der Arbeitsplatz ist gesichert — Umorientierung von der Facharbeit auf qualifizierte Anlerntätigkeit.- Fall 2: Hauptsache, das Arbeitsklima stimmt — beruflicher Neuanfang nach der Arbeitslosigkeit.- 2.3.3. Unterqualifiziert eingesetzte Fachkräfte — die aktive Suche nach ausbildungsadäquater Beschäftigung angesichts der Gefahr sozialer Deklassierung und psychischer Verelendung.- Fall 1:„Du wirst so, wie Deine Arbeit ist“ — das beharrliche Einklagen des Anspruchs auf einen Facharbeiterplatz.- Fall 2: Weiterbildung als Ausweg aus unterqualifizierter Beschäftigung.- 2.3.4. Jugendliche mit hart krisenbetroffenem Berufsverlauf — verschiedene Formen von Resignation, Widerstand und Selbstbehauptung.- 1. Formen der Auseinandersetzung mit der Arbeit von beschäftigten Jugendlichen mit harter Krisenbetroffenheit.- Fall 1: Resignation und Anpassung bei un- und angelernten Jugendlichen.- Fall 2: Auflehnung gegen die Zumutungen restriktiver Arbeit und die Suche nach Auswegen.- 2. Die Auseinandersetzung von arbeitslosen Jugendlichen mit ihrer Situation und Perspektive.- Fall 3: Jugendliche im sozialen Abseits — der zwiespältige demonstrative Protest der Punks.- Fall 4: Zwischen Hoffnung und Resignation — fehlqualifizierte Jugendliche in einer Eingliederungsmaßnahme der Arbeitsverwaltung.- 2.3.5. Typische Formen der Auseinandersetzung von Jugendlichen mit Arbeit (Zusammenfassung) — Zur Korrektur gängiger Vorurteile.- Fünf typische Formen der Auseinandersetzung mit Arbeit.- 2.4. Zum neuen Arbeitsverständnis von Jugendlichen: Die Dominanz sinnhaft-subjektbezogener Ansprüche gegenüber materiell-reproduktionsbezogenen Ansprüchen an Arbeit.- 3. Arbeit und Beruf in den Lebenskonzepten Jugendlicher.- 3.1. Zur Rekonstruktion und zur inneren Dynamik von Lebenskonzepten bei Jugendlichen.- Zur Rekonstruktion von Lebenskonzepten.- Zur inneren Dynamik von Lebenskonzepten (ein Zwischenbefund).- 3.2. Arbeit und Beruf in den Lebensperspektiven Jugendlicher — typische Bedeutungszuweisungen (Lebenskonzept-Typen).- 3.2.1. Das arbeitsorientierte Lebenskonzept (Typ I).- Fall 1: Das zähe Ringen eines Facharbeiters um seine berufliche Identität und eine angemessene Arbeitsperspektive.- Fall 2: Die konsequente Unterordnung des Lebens unter die Karriere — die traditionelle Lebensperspektive eines Bankangestellten.- Fall 3: Der mühsame Weg zur Selbständigkeit — die weibliche Variante eines arbeitsorientierten Lebenskonzepts.- 3.2.2. Das zwischen Arbeit und Privatleben ausbalancierte Lebenskonzept (Typ II).- Fall 1: Die Vielfalt der Möglichkeiten und Interessen innerhalb und außerhalb der Arbeit in einem Lebenskonzept integrieren.- Fall 2: Freizeit als Gegenzentrum der Arbeit (vor allem bei krisenbetroffenen männlichen Jugendlichen).- Fall 3: Das prekäre Gleichgewicht zwischen Arbeit und Familie bei jungen Frauen.- 3.2.3. Das familienorientierte Lebenskonzept mit nachgeordneter Bedeutung von Arbeit (Typ III).- Fall 1: Das traditionalistische Lebenskonzept der„Tochter aus gutem Hause“.- Fall 2: Familie als Rückzug und Rückkehr — zum Lebenskonzept vor allem ungelernter Frauen vom Lande.- Fall 3: Verwaltungsangestellter als Familienvater in spe — das männliche Pendant mit familienorientiertem Lebenskonzept.- 3.2.4. Das freizeitorientierte Lebenskonzept mit relativ großer Distanz zur Arbeit (Typ IV).- Fall 1: Auf großer Distanz zur Arbeit — das Lebenskonzept eines Punks.- Fall 2: Aktive Freizeit als Persönlichkeitserweiterung.- 3.3. Identität und Arbeit: zur politischen Bedeutung von Lebenskonzepten Jugendlicher.- Zur These über einen drohenden Verlust von Zeitbewußtsein und Orientierungsfahigkeit bei Jugendlichen (eine fällige Korrektur).- Identität durch Arbeit: Übergangsphänomen oder zukunftsweisendes Lebenskonzept.- Soziale Faktoren für das Entstehen eines neuen Verhältnisses zur Arbeit.- Identität als Ideologie? Zum wachsenden Widerspruch zwischen steigender individueller Identitätsrelevanz und abnehmendem Vergesellschaftungspotential der Arbeit.- 4. Exkurs: Freizeitorientierungen und Freizeitverhalten von Jugendlichen.- 4.1. Materielle und zeitliche Bedingungen der Lebensgestaltung außerhalb der Arbeit.- 4.2. Typische Formen der Lebensgestaltung außerhalb der Arbeit (dominante Orientierungen).- 4.2.1. Die berufsbezogene Freizeitorientierung.- 4.2.2.Die Hobbyorientierten.- 4.2.3. Die an Vielseitigkeit Interessierten.- 4.2.4. Die Erlebnisorientierten.- 4.2.5. Die familienbezogene Freizeitorientierung.- 4.2.6. Die Regenerationsorientierten.- 4.3. Der lange Arm von Arbeit und Sozialisation: Freizeitorientierungen vor dem Hintergrund von Arbeitserfahrungen und Biographie.- 5. Das Verhältnis Jugendlicher zur Gewerkschaft.- 5.1. Theoretische Bezugspunkte der Analyse.- 5.2. Gewerkschaft aus der Sicht Jugendlicher: eine notwendige, aber ferne Institution.- Keine Frage: die Notwendigkeit der Gewerkschaften Gewerkschaftliche.- Aufgabenfelder.- Gewerkschaftliche Durchsetzungschancen.- Gewerkschaft als Organisation.- 5.3. Typische Bezugsweisen auf Gewerkschaft — Formen der Nähe und Distanz.- 5.3.1 Zielsetzung der Typologie und Kriterien der Zuordnung.- 5.3.2. Gleichgültig gegenüber Gewerkschaft — der Typ des „Indifferenten“.- Fallbeispiele.- 5.3.3. Im Mittelpunkt das eigene materielle Interesse — der Typ des „Instrumentellen“.- (a) Variante: Die Gewerkschaft im individuellen Interessenkalkül nutzen.- Fallbeispiele.- (b) Variante: Die Gewerkschaft bringt im individuellen Interessenkalkül keinen Vorteil.- Fallbeispiele.- 5.3.4. Inhaltliche Nähe zur Gewerkschaft und Bereitschaft zum Engagement — der Typ des „Interessierten“ bzw. „Engagierten“.- Gewerkschaftlich interessierte Jugendliche — Fallbeispiele.- Gewerkschaftlich engagierte Jugendliche Fallbeispiele.- 5.3.5. Engagement, Rückzug und Distanz — der Typ des „Enttäuschten“.- Fallbeispiele.- 5.3.6. In dezidierter Opposition zur Gewerkschaft — der Typ des „Gegners“.- Fallbeispiel.- 5.4. Gewerkschaftserfahrungen Jugendlicher.- 5.4.1. Brüche in der Tradition: zum Bedeutungsverlust familial vermittelter Gewerkschaftserfahrungen.- 5.4.2 Gewerkschaft im unmittelbaren Erfahrungsfeld der Jugendlichen.- Weit verbreitet: der Mangel an konkreten Gewerkschaftserfahrungen.- Wenig motivierend: Gewerkschaftserfahrungen im betrieblichen Alltag.- 5.5. Jugendliche auf Distanz — neue Herausforderungen für gewerkschaftliche Politik im Jugendbereich.- Anmerkungen.
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